Jede 60. E-Mail im Januar 2013 enthielt Malware – Deutschsprachige Spam-, Phishing- und Malware-Kampagnen nehmen zu
Fast zwei Jahre nach Abschaltung des weltgrößten Spam-Botnets Rustock haben die USA im Januar 2013 die Spitzenposition beim Spam-Versand wiedererlangt. Das geht aus dem Eleven E-Mail Security Report Februar 2013 hervor, den das Unternehmen heute vorstellte. Mit einem Anteil von 10,6 Prozent am gesamten Spam-Aufkommen im deutschsprachigen Raum belegten die USA im Januar den Spitzenplatz, gefolgt von Indien (6,9 Prozent) und Rumänien (6,6 Prozent), dem Spitzenreiter im Oktober und November 2012.
Gute Nachricht für Deutschland: Mit einem Anteil von 2,3 Prozent und Platz 13 waren deutsche IP-Adressen nicht mehr in den Top Ten vertreten. Die geografische Verteilung der zehn größten Spam-Versender war im Januar 2013 vergleichsweise stark: Vier kamen aus Asien, drei aus (Ost-)Europa, zwei aus Südamerika, eines aus Nordamerika. Verschwunden waren dagegen westeuropäische Länder.
Phishing- und Schadsoftware-Versand gestiegen
Weitere wichtige Trends im Überblick:
- Das Spam-Aufkommen ging im Dezember und Januar spürbar zurück: Im Dezember betrug der Rückgang 40,9 Prozent, im Januar 15,8 Prozent. Der Rückgang entspricht einem Trend aus den Vorjahren: Sowohl 2010/11 als auch 2011/12 war das Spam-Aufkommen um den Jahreswechsel stark gesunken.
- Deutlich angestiegen ist im Januar das Phishing-Aufkommen: Die Zahl als Phishing identifizierter E-Mails stieg von Dezember auf Januar um 72,4 Prozent.
- Einen weiteren Anstieg erlebten auch die Viren-E-Mails. Das Aufkommen bekannter und neuer Malware wuchs im Januar um 27 Prozent. Gemeinsam lag ihr Anteil am gesamten E-Mail-Aufkommen bei 1,6 Prozent. Damit transportierte in etwa jede sechzigste E-Mail im Januar Schadsoftware.
- Auffällig war eine deutliche Dominanz länderspezifischer Spam-, Phishing- und Malware-Kampagnen. So waren unter den an deutsche Empfänger versandten E-Mails sowohl die größte Spam-, die massivste Malware- als auch die drittgrößte Phishing-Welle in deutscher Sprache verfasst. Auch unter den zehn größten Spam-Wellen befanden sich mehrere deutschsprachige.
- Der Anteil von Spam am gesamten E-Mail-Aufkommen lag im Januar 2013 bei 60,0 Prozent. Im November 2012 hatte er noch 73,9 Prozent betragen.
- Auffällig war ein deutlicher Rückgang bei den „klassischen“ Spam-Themen: So fiel der Anteil von Casino-Spam – nach wie vor wichtigstes Spam-Thema – zwischen November 2012 und Januar 2013 von 34,8 auf 22,9 Prozent. Pharma-Spam legte von seinem Rekordtief von 7,9 Prozent leicht auf 12,9 Prozent zu, während gefälschte Luxusartikel bei 4,4 Prozent verharrten. „Gewinner“ war Dating-Spam mit 18,6 Prozent.
- Gleichzeitig hat sich das Themenspektrum im Bereich Spam deutlich erweitert: Gehörten im November noch 21,6 Prozent dem Themenbereich „Sonstige“ an, waren es im Januar bereits 39,0 Prozent. Dazu gehörte beispielsweise eine große Spam-Kampagne, die im Namen einer Fachwissen-Website für den Erdbeeranbau verbreitet wurde.