Gehen den Spammern die Themen aus? Bestimmt nicht. Gerade in den letzten Wochen beobachtete das Eleven Research-Team eine Zunahme von unerwünschter Werbung für wertlose Aktien (Penny Stocks) und für Diät-Mittel. Für ein weiteres Thema verzeichnet Eleven ebenfalls einen Zuwachs. Es geht dabei um das „Bespammen“ von Affiliate-Programmen. Es handelt sich dabei um Partnerprogramme für verschiedene Dienstleistungen und Produkte, die über das Internet vertrieben werden. Vermittelt der Partner einen Käufer oder Kunden, so erhält eine Provision. Was machen die Spammer daraus?
„Meine Güte, hätte man mir vorher erzählt, dass so was möglich ist…“
Ein sensationeller Fund im Internet, die geheime Formel zum Reichwerden – so scheint es:
Ein Affront gegenüber allen Experten, selbst der Dümmste schafft es mit dieser Anleitung. Man muss sich das Video ja nicht anschauen, aber lange wird es nicht verfügbar sein. So oder ähnlich ist die Botschaft der Spam-E-Mails. Was man eigentlich nur aus der Boulevardpresse kennt, nutzen die Versender dieser E-Mails: reißerische Schlagzeilen und Aussagen, die eigentlich die gegenteilige Absicht intendieren („… Sie können das einfach so liegen lassen, ….“). Folgt man dem Link zur Website, stößt man auf scheinbar Bekanntes. Empfangen wird man mit dem Design der bekannten Buchreihe „Für Dummies“.
Mit diesen Büchern hat die Website jedoch nichts zu tun. Hier wird einfach versucht, den Anschein zu erwecken, es gäbe einen Zusammenhang. Auf der Website befindet sich das versprochene Video, das demonstriert, wie angeblich mittels grafischer Analyse jeder Anfänger Börsentrends erkennen könne. Erwähnt werden ebenfalls zwei Handelsplattformen, eine davon ist: „ … die Seite, auf welcher ich am meisten handle und wo meine Gewinne von Tag zu Tag ansteigen.“ Am Ende der Seite befinden sich zwei Links zu diesen zwei Handelsplattformen.
In diesen Links liegt der eigentliche Zweck dieser Spam-Kampagne: Der Spammer muss die Website-Besucher über diese Links zu den Plattformen führen, um vom Affiliate-Programm zu profitieren. Sollte es dem Interessierten einfallen, die URLs selbst in die Adresszeile des Browsers einzugeben, war alles umsonst.
Affiliate-Spam funktioniert universell
Affiliate-Programme gibt es tausende, zu den bekanntesten dürften die von Amazon und eBay gehören. Wie die jeweiligen Partner versuchen, an die Provisionen zu kommen, ist für die Anbieter schlecht prüfbar. Erst wenn wirklich ein Missbrauch auftritt, kann der Partner ausgeschlossen werden. Das Eleven Research-Team bemerkte diese Art von Affiliate-Spam vor einiger Zeit im Bereich Online-Glücksspiel. Die angeblich erzielbaren Gewinne wurden als Haupt- oder Nebenverdienstquelle angepriesen. Die Zielwebseiten enthielten bis zu fünf Affiliate-Werbebanner, über die der Besucher gelotst werden musste. Zusätzlich war ein Mindest-Einsatz im Online-Casino notwendig. Im Bereich Dating und Partnervermittlung profitieren die Vermittler noch stärker, denn solange die Kunden ihren Mitgliedsbeitrag zahlen, bekommen auch die Affiliates ihre Cents.