Heute veröffentlichte Eleven die Ergebnisse der Frühjahrsumfrage 2013. Dabei zeigte sich deutlich, dass deutsche IT-Entscheider derzeit keinen Grund zur Entwarnung sehen, wenn es um die Bedrohung von Unternehmen durch gefährliche und unerwünschte E-Mails geht. So rechnet fast die Hälfte der Befragten (46,0 Prozent) mit einer weiteren Zunahme der Gefahrenlage, weitere 49,2 Prozent gaben an, sie werde in den kommenden Jahren zumindest gleichbleiben. Mit einer Abnahme der Bedrohung rechnete kein einziges befragtes Unternehmen. Auch für die vergangenen zwölf Monate sind die Ergebnisse eindeutig: 88,9 Prozent gaben an, die Bedrohung durch unerwünschte oder gefährliche E-Mails sei gleich geblieben (66,7 Prozent) oder habe sich gar erhöht (22,2 Prozent), nur knapp ein Zehntel der Befragten (9,5 Prozent) waren der Meinung, die Gefahren seien zurückgegangen.
Drive-by-Malware ist größte Bedrohung
Für die gefährlichste Bedrohung der Internetsicherheit halten die IT-Entscheider derzeit Drive-by-Angriffe (41,3 Prozent). Dabei werden E-Mails mit Links zu Websites versandt, die so manipuliert sind, dass sie beim Öffnen im Browser den Rechner des Nutzers mit Schadsoftware infizieren. Auch durch gezielte Attacken wie zum Beispiel Spear Phishing (17,5 Prozent), neue Virenvarianten, die von herkömmlichen Virenscannern noch nicht erkannt werden (17,5 Prozent) und Angriffe auf mobile Endgeräte (14,3 Prozent) sehen sich deutsche Unternehmen gefährdet.
Deutsche IT-Entscheider: E-Mail bleibt geschäftliches Kommunikationsmittel Nummer 1
Auch in der derzeitigen Diskussion, ob die E-Mail eine Zukunft als geschäftliches Kommunikationsmittel habe, sind die Mehrheitsverhältnisse deutlich: 90,5 Prozent der befragten Unternehmen beantworteten die Frage mit “ja”, während nur 3,2 Prozent die E-Mail als Auslaufmodell betrachteten. Befragt, was in drei Jahren das wichtigste geschäftliche Kommunikationsmittel sein würde, nannten mehr als drei Viertel der IT-Entscheider (77,8 Prozent) die E-Mail. Nur jeweils 6,3 Prozent sahen die Zukunft bei Instant-Messaging-Diensten oder in sozialen Netzwerken.
Bei der E-Mail-Sicherheit spielt die Verhinderung von False Positives die wichtigste Rolle
Wenn es um die Sicherung der E-Mail-Kommunikation geht, haben sich die Prioritäten bei deutschen Unternehmen deutlich verschoben. War vor zwei Jahren die Erkennungsrate noch für 61,7 Prozent der entscheidende Faktor für die Auswahl einer E-Mail-Sicherheitslösung, ist dies 2013 nur noch für 23,6 Prozent der befragten Unternehmen der Fall. Hauptaufgabe der E-Mail-Sicherheit heute ist für deutsche IT-Entscheider zu verhindern, dass legitime E-Mails falsch kategorisiert und als vermeintlicher Spam aussortiert werden. Knapp die Hälfte der Befragten nannte daher die False-Positive-Rate einer E-Mail-Sicherheitslösung als wichtigstes Auswahlkriterium – vor zwei Jahren waren es noch 29,9 Prozent. Auch gegenüber dem Vorjahr ist der Trend deutlich: Damals nannten 40,1 Prozent der Befragten die False-Positive-Rate als wichtigstes Kriterium, für die Erkennungsrate votierten 34,4 Prozent.
Weitere Ergebnisse im Überblick
- Als die größte durch Spam verursachte Gefahr sehen die befragten Unernehmer die Verringerung der Produktivität im Unternehemen (54 Prozent). 19 Prozent der Befragten fürchten die Kompromittierung von Unternehemensdaten und 15,9 Prozent den Verlust geschäftsrelevanter E-Mails.
- Auf die Frage, welche Rolle der Schutz mobiler Endgeräte im Rahmen der jeweiligen IT-Sicherheitsstrategie im Unternehmen spiele, stufte die Hälfte der Befragten (49,2 Prozent) diese als “wichtig” ein. Eine “entscheidene Rolle” nimmt Mobile Security bei 11,1 Prozent der Befragten ein – für immerhin 31,7 Prozent spielt sie aktuell jedoch noch “keine wichtige Rolle”.
- Deutlichen Nachholbedarf haben deutsche Unternehmen bei der gesetztlich vorgeschriebenen Langzeitarchivierung geschäftlicher E-Mails. 41,3 Prozent gaben an, eine Inhouse-Archivierungslösung zu nutzen, eine Einsatzart, bei der zumindest Zweifel hinsichtlich ihrer Gesetzeskonformität bestehen. Eindeutig nicht den gesetzlichen Vorschriften in Deutschland entsprechen die manuelle Archivierung (22,2 Prozent) und der bloße Einsatz einer Backup-Lösung (20,6 Prozent). 6,3 Prozent gaben sogar an, E-Mails überhaupt nicht zu8 archivieren. Nur 3,2 Prozent haben bereits eine Managed Service Lösung im Einsatz – derzeit der sicherste Weg,. die gesetzlichen Anforderungen zu erfüllen.
Eleven befragt für seine traditionelle Frühjahrsumfrage seit 2008 jährlich IT-Entscheider deutscher Unternehmen zu ihrer Einschätzung aktueller Trends und Entwicklungen rund um die Themen E-Mail- und Internetsicherheit.