Die aktuelle Spam-Auswertung des Monats Mai zeigt einen deutlichen Anstieg der unerwünschten Werbung für Medikamente. Dies betrifft die Klassiker Viagra und Cialis, aber auch bei angeblich todsicheren Diätmitteln ist eine Zunahme zu verzeichnen. Dabei setzen die Versender immer häufiger auf Benachrichtigungen aus Sozialen Netzwerken oder anderen Internetdiensten. Auffällig waren im letzten Monat Facebook und Dropbox.
Im Fall von Facebook war es angeblich der Technik-Support, der dem Nutzer eine Nachricht geschickt hatte. Nicht neu, aber ebenfalls gern verwendet: die Umleitung über einen Link-Verkürzer, der die eigentliche Adresse nicht erkennen lässt. Erst nach der Auflösung bzw. Weiterleitung der Adresse kommen Sie auf die entsprechende Website. Eine Spam-Erkennung anhand des Links ist daher nicht möglich. Die Einladung zur Nutzung der Dropbox war eine bisher nicht gesehene Idee der Spammer. Je beliebter ein Onlinedienst, je schneller die Verbreitung, umso größer auch die Gefahr, dass er von Cyberkriminellen missbraucht wird. Die Weiterleitung zu einer Viagra-Website stellt dabei noch die kleinste Gefahr dar. Bei Phishing-Angriffen sind die Benachrichtigungs-E-Mails von Facebook ebenfalls sehr beliebt.
Event-Spam – Viagra-Sonderangebote garantiert
Die Spam-Versender lassen sich keinen Anlass entgehen, um ihre Produkte besonders zu bewerben. Der amerikanische Memorial Day (der letzte Montag im Mai, in diesem Jahr der 27.05.) ist ein willkommener Anlass, auf besondere Angebote hinzuweisen.
Interessant dabei: In Kanada sind Medikamente oft preiswerter als in den USA. Die Viagra-Spammer werben deshalb gern unter dem Label Canadian-Pharmacy, um sich den Anstrich des Preiswerten zu geben. Am Memorial Day geht das natürlich nicht, hier muss die Seite „US Drugs“ heißen und die Stars and Stripes der US-Flagge als Köder herhalten.
Todsichere Diät-Mittel
Der ultimative Trick einfach abzunehmen: grüne Kaffeebohnen. Das war Ihnen noch nicht bekannt? Wahrscheinlich weil diese heißen Tipps nur auf CNN verkündet werden. Mit geschickt aufgemachten Websites im Nachrichtenstil versuchen die Verkäufer, Seriosität vorzutäuschen.
Studien zu fast magischem Gewichtsverlust sollen den Website-Besucher zum Kauf der Mittel überreden. Die E-Mails verschleiern hier nicht, um welches Thema es geht (Im Gegensatz zu den Viagra-E-Mails). Fast übliche Verkaufstricks, wie zeitlich begrenzte Sonderangebote sollen den Druck noch zusätzlich verstärken. Beinahe überflüssig zu erwähnen: Beide Arten von Medikamenten stammen aus nicht kontrollierbaren Quellen. Gesundheitsrisiken sind nicht nur nicht auszuschließen, sondern wahrscheinlich. Auf die versprochene Wirkung sollte man sich jedoch nicht verlassen.
Warnung vor angeblichem Verjüngungstrick
Thematisch ähnlich, aber mit einem anderen Ziel beobachtete das Eleven Research-Team E-Mails mit einem angeblichen Schönheits- oder Verjüngungstrick. Die Betreffzeile ist in englischer Sprache und kündet von einer 40-jährigen Frau und Mutter, die aussieht wie 21. Die Jahresangeben wechseln dabei. Die E-Mail enthält einen Link, der direkt zu einem Exploit Kit führt.