Ein Rückblick über die letzten Wochen zeigt, dass das Thema Diät-Spam nicht mehr von den Spammern favorisiert wird. Möglicherweise ist die Thanksgiving- und (Vor-) Weihnachtszeit doch nicht so ideal, um Diät-Präparate zu verkaufen. Die Woche startete überraschenderweise mit einigen sehr starken Spam-Wellen zum Thema Online-Glücksspiel.
Die letzten auffälligen Spam-Wellen wurden im Juni dieses Jahres registriert und davor im Oktober 2012. Die Betreffzeilen und Inhalte der Spam-Mails werben meist mit Boni oder kostenlosen Startangeboten wenn der Empfänger sich registriert und spielt. Die Links in den Spam-E-Mails führen über Weiterleitungen zu Websites der Online-Casinos. Dort wird man von einer lokalisierten Landingpage erwartet, welche nur wenige Informationen enthält aber vor allem zum Download einer Software animieren soll.
In weiteren Fällen versuchten Spammer geschickt die Werbeprogramme der jeweiligen Anbieter auszunutzen, indem sie einen todsicheren Gewinn versprachen, quasi ein Zweit- (oder sogar Erst-)Einkommen durch Glücksspiel. Um das zu erzielen musste jedoch ein Mindesteinsatz eingezahlt werden, der wiederum die Höhe der Werbeprämie für die Spammer bestimmte. Dies scheint in den aktuellen Beispielen nicht der Fall zu sein.
Rund ein Viertel des Casino-Spams lässt sich bis zum Netz eines indischen Providers zurückverfolgen. Auf den Plätzen zwei und drei der Herkunftsländer befinden sich Rumänien und Russland.
Potential zum massiven Spam-Versand
Eines der wichtigsten Merkmale des Casino-Spam ist das schlagartige massive Auftreten der Wellen. Häufig dauern sie nur kurze Zeit, so dass sich vermuten lässt, dass die Versender auf das Überraschungsmoment setzten. Umgekehrt ist auch klar, dass diese einfachen Spam-E-Mails auch relativ einfach erkannt werden können, so dass die (massive) Überraschung auch die einzige Chance der Spammer ist.
Casino-Spam-Anstieg bereits im Herbst 2012
„Im Monat Oktober wurden massive Spam-Wellen zum Thema Online-Glückspiel bzw. Online-Casinos verzeichnet. Nach einer sehr lang anhaltenden Ruhepause sind dies die ersten stärkeren Ausbrüche dieses Jahres.“ – dieses Zitat aus dem Eleven Securityblog vom 30. Oktober letzten Jahres beschreibt die aktuelle Situation treffend, wenn man den Monat Oktober gegen den November tauscht. Warten wir es ab, möglicherweise erleben wir eine saisonale Trendwende: Weg vom Diät-Spam hin zum Casino-Spam. Vom Umfang des letzten Jahres sind wir auf jeden Fall noch weit entfernt.